Ammoniak DIN 8960

Ammoniak ist ein farbloses, giftiges und stechend riechendes Gas. Es ist leichter als Luft und gut löslich in Wasser, Alkoholen, Aceton und Chloroform. So kann 1l Wasser bei 273 K (0 °C) und 1 bar 880 g Ammoniak aufnehmen, bei 313 K (40 °C) nur noch 340 g. Ammoniak ist schwer brennbar und kann im allgemeinen nach der Zündung nicht allein weiterbrennen. Charakteristisch für Ammoniak ist seine basische Wirkung, die dadurch zustande kommt, dass ein Teil des Ammoniaks Protonen aufnimmt.

Beim Erhitzen einer wässrigen Lösung (Ammoniakwasser) entweicht Ammoniak vollständig, weshalb es als „flüchtiges Alkali“ bezeichnet wird. Ammoniak greift Kupfer in jeder Form, also auch in seinen Legierungen (Messing, Bronze), stark an. Als Werkstoffe z. B. für Ventile und Leitungen, sind sie deshalb unbedingt zu vermeiden. In der Natur entsteht Ammoniak durch den Fäulnisprozess stickstoffhaltiger organischer Verbindungen, besonders von Eiweißen. Dieser Prozess ist auch für die Ammoniakemissionen aus Gülle verantwortlich.

Herstellung: Im Labor erhält man Ammoniak aus einem Ammoniumsalz und Calciumhydroxid bzw. Kalkmilch. Technisch wird Ammoniak nach dem Haber-Bosch-Verfahren gewonnen. Dabei werden Wasserstoff und Stickstoff bei erhöhter Temperatur und hohem Druck mit Hilfe eines Eisenkatalysators umgesetzt.

Anwendung: Ammoniak ist ein Grundstoff der chemischen Industrie und bildet das Ausgangsprodukt für eine große Zahl chemischer Synthesen. Wichtige Folgeprodukte sind z. B. Chemiefasern, Salpetersäure und Nitrate, Harnstoff, Sulfonamide, Blausäure und Cyanide, Natriumcarbonat, Düngemittel und Nitrile. Die etwa 10%ige wässrige Lösung wird umgangssprachlich als Salmiakgeist bezeichnet und kann für Reinigungszwecke und zum Unschädlichmachen von Chlor oder Formaldehyd nach Desinfektionsprozessen verwendet werden. Eine neue Anwendung ist die kombinierte Rauchgasentschwefelung und -entstickung unter Bildung von Ammoniumsulfat und -nitrat in Kohlekraftwerken und Abfallverbrennungsanlagen.

Formel: NH3

Ventilanschluß nach DIN 477: Nr. 6

Behältergrößen: 10,0 kg, 20,0 kg, 41,0 kg, 67,0 kg, 475,0 kg

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